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INNOVATIVE ENTWICKLUNGEN VON NACHHALTIGEN SCHRAUBEN

Seit dem letzten Jahrhundert betreibt unsere westliche Welt ein Wirtschaftssystem, das auf ständiges, kontinuierliches Wachstum ausgerichtet ist. Unser Wohlstand hängt heutzutage davon ab. Um dieses System aufrechtzuerhalten, müssen die Produkte in immer größeren Mengen konsumiert werden. Auf diese Weise haben wir alle unsere Produkte zu einem „Problem“ gemacht. Denn wo kommt das ganze Zeug hin?

Eine bessere Umwelt beginnt bei dir selbst

Die technische Lebensdauer von Produkten wird zunehmend künstlich verkürzt, so genannte Innovationen lassen sie in rasantem Tempo „veralten“, und ständig wechselnde Modetrends bedeuten, dass man jede Saison etwas Neues kaufen muss. Wir können dieses System nicht mit kleinen Verbesserungen reparieren, sondern müssen unsere Wirtschaft dafür grundlegend umgestalten. Wir als KMU in den Niederlanden sind nicht in der Lage, eine Wirtschaft grundlegend umzugestalten. Aber eine bessere Umwelt beginnt bei jedem selbst! Deshalb ist es unsere Politik bei Hoenderdaal, zur Lösung beizutragen und nicht zum Problem. Schritt für Schritt, mit gesundem Menschenverstand und einem praktischen unternehmerischen Ansatz.

 

Besitz schafft Schulden

Um eine nachhaltige Nutzung von Produkten zu erreichen, muss jeder in der Kette (Verbraucher, Produzenten, Großhändler, Importeure und auch Regierungen) erkennen, dass „Eigentum“ Verantwortung bedeutet. Als „Nutzende“ bekommen wir immer mehr Dinge oder Produkte in unseren Besitz, für die wir auf Dauer keine Verantwortung übernehmen können. Wenn ein Kleidungsstück, ein Telefon, ein Auto oder sogar unsere Wohnung nicht mehr unseren Bedürfnissen oder Anforderungen entspricht, werfen wir es weg oder geben das „Problem“ an den nächsten Besitzer weiter. Auf diese Weise übernehmen wir keine Verantwortung für das Produkt von Anfang bis Ende. Im gegenwärtigen System können wir als Nutzende allein nicht dafür sorgen, dass alle Rohstoffe und Materialien, die in einem Produkt enthalten sind, wiederverwendet werden. Oft wissen wir nicht einmal, um welche Rohstoffe und Materialien es sich handelt oder welche Eigenschaften sie haben. In der Zwischenzeit haben wir ein immer größer werdendes Problem:

 

  • wir bauen Rohstoffe ab
    • stellen daraus Waren her
      • diese Waren werden verwendet oder verbraucht
        • dann weggeworfen: Müll
          • Ende der Geschichte -> Problem

 

Teil der Lösung

Die gesamte Kette trägt zu dem oben genannten System bei: Entwerfende, Entwickler, Hersteller, Investierende und Verbrauchende. Das bedeutet auch, dass die Konsequenz des Konsums innerhalb dieses Systems fast immer dieselbe ist: Er führt zu Abfall.

Als Konstrukteur und Hersteller in der Verbindungskette bemühen wir uns, nachhaltige Lösungen für dieses immer größer werdende Problem zu finden. Wir spielen mit unseren Befestigungsmaterialien eine Rolle in vielen anderen Produkten und Ketten. Eine Schraube mag nur ein kleines Produkt sein, aber in einem Bauwerk ist sie ein Bauteil von entscheidender Bedeutung. Auf diese Weise sind wir Teil eines Problems ... oder einer Lösung! Wir glauben, dass unsere Produkte einen positiven Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten können, und wir möchten ein Teil dieser Lösung sein!

Global denken, lokal handeln

Als Entwickler, Importeur und Großhändler sind wir Teil der gesamten Kette oder eines Wirtschaftssystems. Wie alle kommerziellen Unternehmen in unserem derzeitigen Wirtschaftssystem brauchen auch wir Wachstum. Wir versuchen, eine gute Rendite auf unser Kapital zu erzielen, um die Kontinuität unseres Geschäfts in einer sich immer schneller verändernden Welt zu gewährleisten.

Um als Lieferant von Verbindungselementen nachhaltig zu wirtschaften, versuchen wir, beide Wege zu beschreiten: nachhaltig und profitabel. Wir glauben, dass Nachhaltigkeit nicht bei ein paar Buchstaben aufhört, sondern dass unsere homogenen Handelsprodukte für unsere Abnehmer wettbewerbsfähig bleiben müssen.

In den letzten Jahren hat die niederländische Regierung mehr und mehr Nachhaltigkeitsanforderungen und -vorschriften erlassen. Dies ist gut, um Unternehmen zu ermutigen (oder sogar zu zwingen), in einem „fairen Wettbewerbsumfeld“ nachhaltiger zu werden. Wir sehen jedoch große Unterschiede im internationalen Umfeld weltweit oder sogar innerhalb Europas. Um den drohenden Klimawandel aufzuhalten, sind möglicherweise größere Veränderungen und politische Maßnahmen erforderlich. Vielleicht können wir damit eine Klimakrise noch abwenden. Wir haben selbst keinen direkten Einfluss auf wichtige politische Entscheidungen dieser Art, aber wir werden aktiv und mit gesundem Menschenverstand dazu beitragen, unser Handeln kontinuierlich zu verbessern und immer nachhaltigere Entscheidungen zu treffen; für eine bessere Zukunft für uns alle.

 

Messen heißt Verbesserung

Neben Entscheidungen, die auf unserem bodenständigen Verstand basieren, arbeiten wir bei Hoenderdaal seit 2022 auch planvoll an der Nachhaltigkeit. Für diese weitere Nachhaltigkeit unseres Unternehmens haben wir 6 verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte identifiziert:

  1. Gebäude
  2. Mobilität
  3. Produkte
  4. Abfallströme
  5. Einsatzbarkeit
  6. Gesellschaftlicher Wert

Im Bereich der Nachhaltigkeit haben wir in unserer Betriebsführung in den letzten Jahren bereits einige Schritte in die richtige Richtung unternommen, aber in den kommenden Jahren wollen wir unsere Nachhaltigkeitsschritte besser darstellen, um Verbesserungen nachweisen und messen zu können. Denn Messen heißt nach unserer Erfahrung Verbesserung. Wir tun dies anhand dieser sechs Nachhaltigkeitsaspekte, für die wir gesonderte Pläne erstellen und mit KPIs verknüpfen. Dieser Plan wird in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 weiterentwickelt.

 

Was haben wir bereits getan?

Ich möchte auch die Nachhaltigkeitsverbesserungen erwähnen, die wir in den letzten Jahren bereits erzielen konnten. Im Jahr 2019 haben wir alle unsere Abfallströme unter die Lupe genommen, um sie zu minimieren und so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Dabei trennen wir Plastik, Papier, Holz und Stahl, sodass diese Abfälle recycelt werden können. Bei Stahl trennen wir sogar den Stahl vom Edelstahl, damit wir diese beiden Materialarten getrennt zum Recycling entsorgen können.

Außerdem haben wir damit begonnen, unsere Abfallströme zu reduzieren. Die Digitalisierung unserer Geschäftsprozesse hilft uns zum Beispiel enorm dabei, papierlos zu arbeiten, und scheinbar einfache Dinge wie die Verwendung von Kaffeebechern statt Einwegbechern und Holzrührstäbchen statt Plastik helfen dabei, Abfall zu reduzieren.

Im Jahr 2020 haben wir den ersten Schritt zur Senkung unseres Energieverbrauchs getan: wir haben alle Lichtquellen durch nachhaltige LED-Beleuchtung ersetzt, sowohl in unserer Logistik, im Außenbereich als auch in allen Büros. Im wahrsten Sinne des Wortes mögen das kleine Dinge sein, aber so arbeiten wir Schritt für Schritt auf eine bessere Zukunft hin. Was die Energieeinsparung angeht, werden wir 2022 weitere Schritte unternehmen, um alle Heizungsrohre von der Zentralheizung bis zu den Gebläsen zu isolieren und so die Wärme mit höherer Effizienz an die richtige Stelle zu leiten. Was die Energieerzeugung angeht, so planen wir, im Jahr 2023 Sonnenkollektoren auf unserem Dach anzubringen und wollen damit zumindest bei unserem eigenen Stromverbrauch autark sein, und vielleicht ist auch mehr möglich.

Auch unseren Fuhrpark machen wir nachhaltiger. Das erste Hybridauto wurde 2019 geleast und alle anderen Autos sind unser Eigentum. Derzeit gibt es nur 3 Dieselfahrzeuge in unserer Flotte. Im Jahr 2022 wurde das erste vollelektrisch betriebene Auto angeschafft und zwei weitere werden hinzukommen. Ab 2025 wird unsere Flotte vollständig nachhaltig sein.

 

Qualität als Nachhaltigkeit

Wir achten auf „Nachhaltigkeit“ nicht nur in unserem Geschäftsbetrieb, in dem wir Teil eines größeren Ganzen oder einer Kette sind. Bei der Entwicklung unserer Verbindungselemente sehen wir „Nachhaltigkeit“ in der Rolle des Entwickelnden und damit in der Verantwortung des Herstellers. Besonders bei der Entwicklung unserer Schrauben sind wir ständig auf der Suche nach noch besseren nachhaltigen Lösungen. Dieser Nachhaltigkeitsaspekt steckt in der Qualität unserer Produkte.

Viele unserer Befestigungsmaterialien werden aus Stahl hergestellt, einer mineralischen Ressource, die relativ knapp ist. Es gibt jetzt genügend Eisenerz auf der Welt für weitere Jahrzehnte der Stahlproduktion. Ein Vorteil von Stahl ist, dass dieser Rohstoff recycelbar ist und somit theoretisch wiederverwendet werden kann. Stahl ist außerdem sehr robust und hat eine lange Lebensdauer, wenn er mit einer korrosionsbeständigen Oberflächenbehandlung wie unserer organischen AR-Beschichtung versehen ist. Metalle können in ihrer Lebensdauer haltbarer gemacht werden, indem man die Metalllegierung mit korrosionsbeständigen Metallen wie Nickel und Chrom mischt; dann spricht man von Edelstahl. Der Nachteil von Edelstahl ist, dass diese korrosionsbeständigen Metalle wie Nickel rar sind. Ein Vorteil von Edelstahl ist, dass dieses Material sehr gut und ohne Qualitätsverlust recycelt werden kann. In der Praxis geschieht das zum Beispiel mit unseren Edelstahl-Gewinden, die vollständig aus recyceltem Edelstahl hergestellt werden.

 

Nachhaltige Nutzung in der Praxis

Der größte Nachhaltigkeitsfaktor von Schrauben liegt in der Konstruktion der Schraube selbst, damit die Schraube selbst zu einer nachhaltigen, sicheren und langfristigen Lösung beim Herstellen eines Bauwerks führt. Hier heben sich unsere Dynaplus®-Schrauben deutlich von anderen Schraubenmarken ab. Alle Schrauben, die wir für die Dynaplus®-Serie entwickeln, sind immer für den langfristigen Einsatz in der Praxis geeignet.

Das bedeutet, dass beim Befestigen mit unseren Qualitätsschrauben weniger Schrauben pro Konstruktion benötigt werden, um eine solide Verbindung herzustellen. Unsere Schrauben sind schnell in der Anwendung und haben einen sehr geringen Einschraubwiderstand, was bedeutet, dass bei der Verarbeitung weniger Energie (Akku) benötigt wird. Und unsere Außenschrauben haben eine hochwertige organische Oberflächenbehandlung, die sie vor Korrosion schützt und so ihre Lebensdauer verlängert. Diese gehärteten stahlbeschichteten Außenschrauben, die durch eine organische Beschichtung eine erhöhte Lebensdauer zeigen, sind eine bessere und nachhaltigere Alternative zu den üblicherweise verwendeten Edelstahlschrauben.

 

Intelligente & nachhaltige Verpackungen

Neben den Produkten selbst müssen wir uns natürlich auch um die Verpackung unserer Produkte kümmern. Die meisten unserer Produkte werden in selbst entwickelten Schachteln verpackt. Diese firmeneigene Verpackungsserie ist durchdacht und modular in ihren Maßen, sodass wir sie bei der Verschiffung in Containern auf Paletten stellen und den Platz in unserem Lager und im Ladenregal maximieren können, um den Leerraum beim Versand damit zu minimieren.

Außerdem versuchen wir, das Verpackungsmaterial selbst wiederzuverwenden oder so weit wie möglich zu reduzieren. Immer mehr Produkte werden in Pappkartons statt in Plastik verpackt. Manchmal bevorzugen unsere Kunden oder Endverbraucher aus praktischen Gründen immer noch Kunststoff. Wir verwenden jetzt auch recyceltes Plastik für unsere Eimerverpackungen. In manchen Sortimenten ist ein Sichtfenster aus Plastik in einer Pappschachtel wünschenswert, aber wir suchen nach Möglichkeiten für nachhaltige Alternativen, die Sichtfenster aus Plastik in unseren Kartonserien überflüssig machen. Letztlich sind wir mit unseren homogenen, wettbewerbsfähigen Produkten teilweise von der Nachfrage oder den Anforderungen des Marktes abhängig. Einige der oben genannten nachhaltigen Anpassungen haben aktuell einen Preiseffekt zur Folge. Solange die Mehrheit unserer Kunden diesen Aufpreis noch nicht zahlen will, können wir diese Art von Lösung nicht einfach umsetzen, aber wir werden versuchen, von unserer Position in der Kette aus, hier Pionierarbeit für Nachhaltigkeit zu leisten.

Bäume zum Ausgleich in der Kette

Wir stellen unsere Produkte nicht in den Niederlanden her; der Großteil aller Befestigungsmaterialien weltweit wird in Fernost produziert. Leider werden durch den Abbau und die Herstellung der Roh- oder Grundstoffe, die in Befestigungsmaterialien verwendet werden, viele CO2-Emissionen freigesetzt. In dieser Hinsicht haben unsere Metallprodukte einen ziemlich großen negativen Fußabdruck. Um dies zum Teil im Inland zu kompensieren, haben wir 2022 damit begonnen, Bäume im Prattenburg-Wald bei uns in Veenendaal zu pflanzen. In Zusammenarbeit mit der Stiftung StukjeNatuur werden wir hier in den nächsten fünf Jahren etwa 1550 neue Bäume pro Jahr pflanzen. Diese Bäume bestehen hauptsächlich aus klimaresistenten Baumarten wie Ahorn, Kastanie und Douglasie. Es wird erwartet, dass mit dieser Pflanzung durchschnittlich 100 kg CO2 pro Baum über einen Zeitraum von 50 Jahren gespeichert werden. Das bedeutet, dass in diesem Zeitraum insgesamt 775.000 kg CO2 aus der Atmosphäre absorbiert und im Holz dieser 7.750 neuen Bäume gespeichert werden sollen. Wenn diese Bäume nach 50 Jahren ausgewachsen sind, hoffen wir, sie wieder nachhaltig für den Bau von Häusern verwenden zu können, bei denen unsere Schrauben natürlich wieder nützlich sein werden.

 

Gesund und sicher bei der Arbeit

Für uns ist die unternehmerische Sozialverantwortung eigentlich die normalste Sache der Welt und wir haben sie immer als selbstverständlich angesehen. Das liegt daran, dass wir ein Familienunternehmen sind und wir unsere unmittelbare Umgebung immer so gut wie möglich behandeln wollen. Wir verfolgen einen praktischen Ansatz und leisten am Ende mehr für die unternehmerische Sozialverantwortung, statt nur darüber zu reden.

Wenn es um unsere Leute geht, haben wir bei Hoenderdaal eine sehr soziale Politik, wir behandeln uns gegenseitig mit Respekt und arbeiten gerne bei Hoenderdaal. Wir bieten Raum für die Entwicklung unserer Kolleg:innen und organisieren oft lustige Aktivitäten. Gesundheit und Sicherheit sind wichtige Themen, bei denen wir als Unternehmen eine aktive Politik mit der Personalabteilung verfolgen. Im Jahr 2021 starteten wir zum Beispiel mit rund 20 Kolleg:innen das Vitalitätsprogramm unseres Versicherers a.s.r. Vitality und darüber hinaus schneiden wir bei unserer jährlichen RI&E zum Thema Arbeitssicherheit immer gut ab.

 

Soziales Unternehmertum

Was das soziale Unternehmertum angeht, so arbeiten wir in unserem Logistikteam seit Jahren mit mehreren Kolleg:innen zusammen, die eine gewisse „Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt“ haben. Einige dieser Kolleg:innen sind von hier aus in feste Positionen in unserem Team aufgestiegen. Gemeinsam mit einigen Mitarbeitenden der Sozialwerkstatt IW4 aus Veenendaal haben wir 2019 unsere eigene interne Sozialwerkstatt gegründet. An jedem Arbeitstag sind hier vier bis sechs Personen mit dem Ein- und Umpacken beschäftigt. Aber auch mit unserer Verpackungsarbeit in verschiedenen Sozialwerkstätten bieten wir vielen Menschen Beschäftigungsmöglichkeiten.

Auch hier sind wir auf der Suche nach einer Win-Win-Situation: Wir können unsere Produkte zu relativ geringen Kosten verpacken lassen und unsere Lagerbestände flexibel halten, und umgekehrt bietet die Arbeit etwa 200-300 Menschen mit einer Behinderung oder einer gewissen Distanz zum Arbeitsmarkt eine tägliche Beschäftigung. Diese Menschen in Arbeit zu halten, ist kein Selbstzweck, sondern ein gutes Mittel. Unser Ziel ist es, dass wir unsere Verpackungsarbeiten auf wirtschaftlich vernünftige Weise durchführen und unseren Abnehmern Anpassungsfähigkeit und Flexibilität bieten. Dabei versuchen wir, gute Entscheidungen für Menschen und die Umwelt zu treffen. Wir arbeiten nun schon seit Jahrzehnten mit verschiedenen Sozialwerkstätten in den Niederlanden zusammen und sind der Meinung, dass dies eine tolle Form des sozialen Unternehmertums  ist.

 

Bart Veldhuizen

Generaldirektor